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Die Frage, nach der es kein Zurück mehr für Dich gibt

Die Frage, nach der es kein Zurück mehr für Dich gibt

Manchmal ist Deutsch eine unfassbar ungelenke und ungraziöse Sprache. Weil, guck mal: Persönlichkeitsentwicklung! Per-sön-lich-keits-ent-wick-lung. Ein siebensilbiges Textmonster, das Dich schon erschlägt, während Du noch versuchst, es auszusprechen. Man kann „Persönlichkeitsentwicklung“ nicht beiläufig erwähnen. Es kann nicht humorvoll klingen, nicht locker oder unbeschwert. Das Wort brettert […]

Weltglückstag – Warum Unglück nicht automatisch Unglück bedeutet

Weltglückstag – Warum Unglück nicht automatisch Unglück bedeutet

Am 20.03. ist es wieder soweit! Wir feiern den von den Vereinten Nationen beschlossenen Weltglückstag.  Das Thema Glück ist in der heutigen Zeit wohl allgegenwärtig. Jeder will es und zwar dauerhaft. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Bücher darüber geschrieben werden, die Glücks-Coachs aus […]

Das passiert wirklich, wenn Du Deinen Job kündigst

Das passiert wirklich, wenn Du Deinen Job kündigst

Vor kurzem habe ich meinen Job gekündigt. Der Gedanke kommt mir immer noch absurd vor. Festvertrag, sichere Position und nach knapp fünf Jahren schön fest im Sattel der Routine – während meinem Germanistik-Studium hielt ich so etwas für den heiligen Gral der Arbeitswelt. Nach allem, was ich wusste, war die Alternative schließlich Taxifahrer werden.

Aber Dinge ändern sich. Manchmal kriegt man eben doch den berühmten „Rappel“ und will etwas Neues wagen. Vielleicht winkt ein besseres oder interessanteres Angebot. Oder es heißt ganz raus aus der Angestelltenwelt und rein in die Selbständigkeit – die Gründe, weswegen Du früher oder später doch in die Verlegenheit (oder den Genuss) einer Kündigung kommen könntest, sind vielfältig. Und wenn es Dir nur ein bisschen so wie mir geht, dann schlottern Dir dabei zumindest ein bisschen die Knie. Denn zu kündigen konfrontiert uns mit einer ganzen Menge (Emotions-)Kram, selbst dann, wenn wir in der allerschlimmsten Tretmühle der Welt arbeiten und unsere Kündigung für einen einzigen Befreiungsschlag halten.

Wie es so meine Art ist, habe ich im Vorhinein alle möglichen Kündigungsszenarien wieder und wieder in meinem Hirn hin und her gewälzt wie Hefeteig mit dem Nudelholz und mein Gedankenkarussell kräftig zum Rotieren gebracht. Was wird der Chef sagen? Ist man dann geschockt? Traurig? Wütend? Wie nehmen es die Kollegen auf? Aber wenn Du Deine Entscheidung getroffen hast, dann kommt der Moment unweigerlich, in dem Du Deinem Chef oder Deiner Chefin gegenübersitzt und das „Unaussprechliche“ auf den Tisch packen musst. Vielleicht bist Du ganz Du selbst, vielleicht hörst Du Dich die Worte auch wie aus weiter Ferne sagen, vielleicht pocht Dein Herz wie verrückt. Doch nach einem mehr oder minder kurzen, mehr oder minder unangenehmen Moment, ist es raus.

The best way out is always: Through.

(Robert Frost)

Nun liegt der Ball nicht mehr bei Dir und es wird sich zeigen, ob Du mit Deinen Grübeleien richtig gelegen hast. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen – ich war überrascht.

Auf diese Dinge musst Du Dich möglicherweise bei anderen gefasst machen, wenn Du kündigst

Unverständnis

Mach‘ Dich darauf gefasst, auf das große „Warum“ zu antworten. Zum einen werden Deine Vorgesetzten sicher wissen wollen, warum Du das Unternehmen verlässt. Das ist nachvollziehbar, schließlich wollen sie wissen, ob das Unternehmen eventuell etwas verbessern muss oder ob ein anderes Unternehmen etwas besser macht. Leg‘ Dir daher im Vorhinein am besten schon einige Argumente zurecht. Andererseits wird sich auch der ein oder andere Kollege bestimmt für deine Beweggründe interessieren. Dass Du Dir damit nicht nur Beifall einhandelst, ist leider auch wahrscheinlich. Die Kollegen, die in ihrem Job bleiben möchten, wollen natürlich nicht gerne etwas vermeintlich Negatives über ihren Arbeitsplatz hören. Je überraschender Deine Kündigung kommt, desto vehementer wird man möglicherweise nach Deinem „Kündigungs-Warum“ fahnden. Und nicht zuletzt sind da noch Familie, Freunde, Bekannte. Ein Arbeitsplatzwechsel – oder noch „schlimmer“ ein Start in die Selbständigkeit – stellt immer ein Risiko dar und sei es noch so gering. Bleiben, wo man ist, scheint immer sicherer als ins vermeintlich Ungewisse zu gehen. Die Betonung liegt jedoch auf: Scheint. Und auf: Vermeintlich.

Ich bin überzeugt, dass tatsächlich nichts so bombensicher ist, wie wir manchmal gerne glauben würden (außer natürlich wie man so schön sagt: Der Tod und die Steuer). Wie dem auch sei: Wohlmeinende Familienmitglieder und Freunden werden möglicherweise nicht verstehen, wieso Du auf diese Sicherheit „verzichtest“, zumeist aus Gründen der Besorgnis um Dich. Aber Unverständnis ist nur eine mögliche Reaktion, denn es könnte auch passieren, man konfrontiert Dich mit:

Wut

Ja, auch ganz unverhohlene Wut gehört ins Spektrum der Reaktionen, die Dich nach einer Kündigung erwarten könnten. Mit all ihren Spielarten vom Schmollen bis hin zu konfrontativen Vorwürfen à la „Wie kannst Du uns nur hier im Stich lassen?!“

Stichwort „Projektion“: Es ist gut möglich, dass Deine Kündigung andere Kollegen aus ihrer Komfortzone herausreißt und sie sich plötzlich mit der Frage konfrontiert sehen „Will ich eigentlich wirklich hier arbeiten oder möchte ich auch was anderes?“. Spätestens hier weißt Du aber wahrscheinlich selbst, dass kündigen eher kein Spaziergang ist. Sich gegen die Routine und für das Unbekannte zu entscheiden, kostet Kraft und Nerven. Mit Deinem Weggang servierst Du Deinen Kollegen auf dem Silbertablett die Tatsache, dass es auch etwas anderes gibt – das ist unbequem. Manch einer nimmt Dir das vielleicht tatsächlich übel, unbewusst natürlich. Aber Du kannst Dir gewiss sein: Diese Reaktionen haben mit Dir selbst sehr wahrscheinlich rein gar nichts zu tun. Du hast möglicherweise einfach „schlafende Hunde geweckt“. Und auch Deine Wut-Kollegen werden das verarbeiten. Noch schwerer zu händeln fällt Dir aber möglicherweise der Umgang mit:

Tränen

Ich konnte es kaum glauben, als mir eine Freundin erzählte, dass bei ihrer Kündigung eine Kollegin in Tränen ausgebrochen ist. Aber auch das kommt vor – öfter als man glaubt. Ganz genau betrachtet, ist das eine „schöne“ Reaktion. Es zeigt, dass Du offenbar sehr wertgeschätzt wurdest und man doch an Dir hängt. Vielleicht sogar besonders auf zwischenmenschlicher Ebene und nicht nur als Kolleg*In. Trotzdem machen die Tränen der anderen das Herz natürlich extra-schwer. Also: Brace yourself – tears may be coming!

Möglicherweise kommt es aber auch zu:

Verhandlungen

Was lange einfach gar nicht machbar war, rückt manchmal in den Bereich des Möglichen, sobald die Kündigung auf dem Tisch liegt: Mehr Geld, Home-Office oder ein paar Urlaubstage mehr, wenn Du doch bleibst? Sei darauf gefasst, dass man Dich in Versuchung führt und versuche einen kühlen Kopf zu bewahren. Was waren Deine Gründe für die Kündigung? Welches Angebot ist objektiv wirklich besser? Und Vorsicht: An dieser Stelle meldet sich höchstwahrscheinlich Deine Bequemlichkeit zu Wort, die es Dir schmackhaft machen will, doch einfach hier in Deiner bequemen Komfortzone zu bleiben. (Von wegen: Sooo schlimm ist es hier ja auch wieder nicht …) Im Notfall: Bitte um Bedenkzeit, bevor Du Dich überrumpeln lässt und sprich die Angelegenheit in aller Ruhe mit einer neutralen Person Deines Vertrauens durch. Wenn Du Dir weiterhin sicher bist, dass Du gehen willst – umso besser, dann bleib stark und zieh es durch.

Die Reaktion der anderen ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Auch in Dir selbst kann sich mit und nach einer Kündigung einiges tun, womit Du vielleicht vorher nicht gerechnet hättest.

Auf diese Dinge musst Du Dich möglicherweise bei Dir selbst gefasst machen, wenn Du kündigst

Angst

Ganz sicher packt Dich an irgendeiner Stelle des Prozesses Angst am Wickel. Ob das vor dem „großen Gespräch“ ist und Du Dich vor den Reaktionen auf Dein „Ich gehe“ fürchtest oder ob Du plötzlich die berühmte Angst vor der eigenen Courage kennenlernst. Eine Kündigung heißt immer irgendwie ein Gang ins Ungewisse. Und was wir nicht kennen, macht uns oft erst einmal Angst. Vielleicht kann es helfen, Dich daran zu erinnern, wann in Deinem Leben es Dir schon einmal ähnlich ging. Inzwischen bist Du sicher schon oft vorm großen Unbekannten gestanden: Eine neue Schule, ein Umzug, eine neue Beziehung, eine Trennung oder eben auch ein neuer Job. Und es ging doch immer weiter, oder?

Zweifel

Der kleine Bruder der Angst kommt in der Regel auch angekrochen und klammert sich an Dein Bein. Einige werden es Dir, wie oben beschrieben, wahrscheinlich auch nicht gerade leicht machen, Deine Entscheidung nicht infrage zu stellen. Und schon ist es passiert: In Deinem Hirn poppt plötzlich der Gedanke „Mache ich gerade einen Fehler?“ auf. Damit kannst Du rechnen, das bedeutet aber auch: Du kannst Dich vorbereiten. Wenn Du befürchtest, Dich leicht verunsichern zu lassen, dann schreib‘ Dir vielleicht schon vor der Kündigung die Gründe auf, die Dich zu diesem Schritt bewogen haben. Die hast Du dann Schwarz auf Weiß, wenn Dir der Zweifel plötzlich an den Hacken hängt. In der Regel wirst Du alle Zweifel ja bereits für Dich ausgeräumt haben, wenn Du den Schritt zur Kündigung gehst. Das heißt, Du hast Deine (guten) Gründe. Gold ist es außerdem wert, Dich absichtlich vor allem an die Menschen in Deinem Umfeld zu halten, auf deren Unterstützung Du zählen kannst. Die rücken Dir dann den Kopf auch in Sekundenschnelle zurecht, wenn Du mit Deinen Zweifeln zu ihnen kommst. Du könntest diese Leute sogar schon im Vorhinein vorwarnen.

Die rosarote Vergangenheitsbrille

„Ach, es war ja doch nicht alles schlecht …“ Stimmt. Es ist ja eigentlich fast nie wirklich ALLES schlecht. Aber man kann auch weitergehen, obwohl nicht alles schlecht war. Einfach, weil etwas anderes (jetzt, für Dich) besser ist. Oder interessanter. Oder …

Rückwirkend bleiben uns eben vor allem die guten Seiten in Erinnerung, das ist ja auch schön so. Aber das ist auch ein Trick unseres Gehirns. Wenn Du gute Gründe hast zu gehen und Du gehst wegen der rosaroten Vergangenheitsbrille nicht, wirst Du nämlich möglicherweise die Erfahrung machen, dass die Gegenwart (weiterhin) nicht rosarot ist. Das klappt nämlich mit der Vergangenheit besser. Deswegen: Nimm einfach die rosaroten Erinnerungen dankbar an und mit in Deine Zukunft.

Dich erwartet also ein bunter Strauß an Ängsten und Zweifel, wenn du kündigst. Klingt nicht so verlockend, oder? Es gibt jedoch auch eine – vielleicht recht unerwartete – Sache nach einer Kündigung, die Du niemals vergessen wirst. Im positiven Sinne. Nämlich:

Du fühlst Dich stark und frei

Vielleicht kennst Du auch das Gefühl, in einem Hamsterrad zu sitzen, gegen Deinen Willen. Gerade an miesen Tagen können wir uns auf der Arbeit wie in der Falle fühlen, selbst wenn wir sie eigentlich gerne machen. Zu kündigen demonstriert aber nicht nur den anderen sondern auch Dir, dass Du in Wahrheit frei bist und immer die Wahl hast. Das Gefühl, sein Leben selbst in der Hand zu haben, ist unglaublich befreiend. Du hast eine Entscheidung für Dich selbst getroffen und sie durchgezogen – das ist keine kleine Sache, das ist richtig groß. Eine Kündigung kann Dir also auch zeigen, wie stark Du eigentlich bist – und wie frei. Sogar dann, wenn Du das vorher gar nicht von Dir geglaubt hast.

Natürlich MUSST Du nicht zwangsläufig kündigen, um Dich stark und frei zu fühlen. Vor allem dann nicht, wenn Du Deinen Job magst. Ich will Dich nicht überreden, Deinen Job an den Nagel zu hängen. Auch wenn Du nicht in Erwägung ziehst, Dich beruflich zu verändern, kann es aber helfen, sich ab und an daran zu erinnern, dass Du tatsächlich die Wahl hast. Du kannst Dich jederzeit mit vollem Herzen für Deinen Job entscheiden. Auch wenn Du schon gefühlte Ewigkeiten darin arbeitest. Solange Du aus vollem Herzen „Ja“ zu Deiner Arbeit sagen kannst, machst Du alles richtig. Und sollte das nicht der Fall sein und Du willst eben doch kündigen, dann go for it! Die ganz großen Ängste und Sorgen, die sich um eine Kündigung ranken, sind in aller Regel eben doch nur „Monster unter dem Bett“. Wenn Du das Licht anmachst und hinschaust, lösen Sie sich auf.

Hast Du schon einmal einen Job gekündigt oder spielst mit dem Gedanken? Wie war/ist das für Dich?

Ist Dein Glas gerade halb leer statt halb voll? Dann lies diese Geschichte

Ist Dein Glas gerade halb leer statt halb voll? Dann lies diese Geschichte

Deine ewig grauen Gedanken wollen einfach nicht weiterziehen? Eine graue Wolke reiht sich an die Andere. Wie herrlich sich der Sonnenschein in Deinem Herzen anfühlt, sind nur wage Erinnerungen. Wie Du es auch drehst und wendest, das Ergebnis bleibt gleich. Es ist hoffnungslos. Dann lies […]

Mindpower im Februar – Lesetipps, Mindhacks und Deep Thoughts des aktuellen Monats

Mindpower im Februar – Lesetipps, Mindhacks und Deep Thoughts des aktuellen Monats

Der kurze, unscheinbare Februar hatte dieses Jahr für mich die geballte Ladung Emotionen und Nervenkitzel in petto.

Deine Träume leben: Mach‘ es jetzt und mach‘ es trotzdem!

Deine Träume leben: Mach‘ es jetzt und mach‘ es trotzdem!

Auf einem pinken Klebezettel an der Wand hinter meinem Schreibtisch steht: „Gib nie etwas auf, an das du jeden Tag denken musst.“ Ich habe keine Ahnung, von wem dieser Spruch stammt, aber als er mir über den Weg lief, dachte ich, dass da was dran sein muss. Warum sollte man auch etwas aufgeben, das einen täglich beschäftigt?

Um ehrlich zu sein: Gründe gibt es genug.

Es ist unvernünftig.

Es ist kindisch.

Es ist Zeitverschwendung.

Du bist nicht gut genug.

Du hast nicht genug Talent.

Andere können das viel besser.

Andere machen das schon viel länger.

Du könntest scheitern.

Es kostet Geld.

Es bringt nicht viel Geld ein.

Es ist nicht erfolgsversprechend.

Was sollen die anderen über Dich denken, wenn sie das wüssten?

Mir würde noch mehr einfallen, aber ich höre auf, weil das echt deprimierend ist. Mit unserem Leben das zu tun, was uns wirklich am Herzen liegt, scheint einfach an so viele Bedingungen geknüpft zu sein, so viel zu erfordern, so viel zu kosten. Nicht dass es ganz aussichtslos wäre. Denn es gibt ja Menschen, die ihr Leben so leben. Sie schreiben auch Blogs und tummeln sich in den sozialen Medien, lächeln glücklich in die Kamera und verkünden uns immer wieder: Du kannst das auch! Und irgendwie beschleicht einen so das Gefühl, als sei deren Leben ein ewiger Kindergeburtstag. Muss das toll sein!

Aber irgendwie, ich weiß nicht warum, bin ich übersättigt von diesen Stories. Ich weiß nicht, wie oft ich in letzter Zeit auf verschiedenen Blogs bei verschiedenen Menschen Abwandlungen der gleichen Geschichte gelesen habe:

„Ich habe nun endlich meinen ‚9-to-5-Job‘ gekündigt, reise durch die Welt und lebe endlich meinen Traum“.

An dieser Stelle frage ich mich unwillkürlich immer: „Wie – zum Henker – machst Du das?“

Und ich meine: Finanziell. Organisatorisch. Und überhaupt: Ist das die einzige Möglichkeit, meinen Traum zu leben? Es kommt mir so radikal vor.

Wie viel Platz brauchen unsere Träume bevor wir sie leben?

Ich hege und pflege tief in meinem Herzen auch diesen Traum. Frei sein von allem und verreisen. Reisende Schriftstellerin und Autorin – das könnte ich mir für mich auch vorstellen. Aber ganz realistisch betrachtet bin ich nicht alleine und gar nicht so ungebunden. Ich bin glücklich verheiratet. Ich hänge an meiner Familie und meinen Freunden hier. Ich habe drei heißgeliebte Katzenmädchen. Ich kann kein Nomadenleben führen und durch die Welt reisen, immer dort hin, wohin der Wind mich weht. Nicht ohne die Beziehungen zu all diesen „Lebewesen“ zumindest zu reduzieren.

Ich weiß auch nicht, welche Sicherheiten diese Menschen in der Hinterhand haben, die einfach ihren Job kündigen und reisen gehen. Realistisch betrachtet müssen sie entweder ein beträchtliches Sümmchen gespart oder bereits ein ziemlich rentables ortsunabhängiges Business am Laufen haben, das ihnen die Reiserei auch finanziert. Von Luft und Liebe kann letztendlich eben doch keiner leben, wie minimalistisch er sich auch immer einrichtet. Dahinter dürfte also sehr viel Organisation, Planung und auch Disziplin stecken.

Respekt vor den Leuten, die das so durchziehen – es sei ihnen gegönnt. Doch sie liegen auch ein bisschen schwer im Magen. Denn es beschleicht einen leicht das Gefühl, dass all das notwendig ist, wenn man „den Traum“ leben will. Job kündigen, raus aus dem Hamsterrad. Koffer packen. Reisen. Frei sein!

Wem das zu viel ist (was ich gut verstehen kann), der zieht sich angesichts dessen vielleicht doch lieber vom großen Traum zurück und bleibt in seiner Komfortzone. Und denkt einfach weiterhin jeden Tag dran.

Aber das war doch mal anders! Erinnerst Du Dich noch?

Die Zeit, als wir einfach gemacht haben …

Früher habe ich mir noch nicht so viele Gedanken um meine Ideen gemacht. An einem Samstagnachmittag haben eine Freundin und ich unsere „Freundschaftsbändchen-Knüpf-Skills“ geschwind „monetarisiert“. Wir haben eine Decke ausgebreitet und unsere Bändchen für 10 Pfennig das Stück verkauft. Hat uns nicht reich gemacht, aber dass es am Ende für ein Eis für jede gereicht hat, war ein Wahnsinnserfolg. Ein andermal haben wir mit den Kindern aus der Nachbarschaft eine unterirdische Höhle gebaut (meine Mama kriegt heute noch Schnappatmung, wenn sie daran denkt). Und einen Sommer lang haben wir Schnecken gesammelt und mit ihnen Schneckenrennen veranstaltet.

All das waren Ideen in unseren Köpfen, denen wir einfach gefolgt sind – unabhängig davon, was daraus wird. Ich habe heute zwar keinen professionellen Schneckenrennstall aufgebaut und auch das Freundschaftsbändchen-Business ist nicht zu meinem Hauptjob geworden, aber bereut habe ich es kein Stück. Nicht jeder unserer Ideen ist es beschieden zu der einen Sache zu werden, auf der wir unser Leben fortan aufbauen. Aber deswegen sind es diese Ideen nicht weniger wert, dass wir ihnen folgen.

Im Buch „Big Magic“ schreibt Liz Gilbert über ihre beste Freundin, die in ihrer Jugend Eiskunstlauf praktiziert hat und richtig gut war. Sie war jedoch nicht gut genug, um zu den besten zu gehören und eine Profi-Karriere draus zu machen, also hörte sie mit dem Eiskunstlaufen auf. Später, als sie 40 war, fehlte ihr etwas im Leben. Etwas, das ihr Spaß machte, dass sie sich lebendig fühlen ließ. Und da fiel ihr das Eiskunstlaufen wieder ein. Jeden Tag stand sie extrafrüh auf und drehte einige Runden auf dem Eis, noch bevor sie zu ihrem 9-to-5-Job aufbrach. Und es machte sie so glücklich wie schon lange nichts mehr. Bis heute wurde keine Profi-Karriere daraus, dennoch hat es das Leben von Liz Gilberts Freundin um einiges schöner gemacht.

Deine Träume müssen nicht zu Deiner Karriere werden

Die Zeiten waren vielleicht nie besser, um aus dem, was man gerne tut, ein Business, eine Karriere, einen Lebensunterhalt zu machen. Das mag sein. Dennoch ist das nicht die Bedingung dafür, unseren Herzenswünschen nachzugehen. Denn jedes Business, jede Karriere hat auch Schattenseiten. Selbst wenn ich reisende Schriftstellerin würde und meinen Lebensunterhalt davon bestreiten könnte, müsste ich mich mit steuerlichen Angelegenheiten, meiner Krankenversicherung, der Altersvorsorge, Businessplänen, Kalkulationen und so weiter herumschlagen. Es wäre nicht alles Reisen und Schreiben, auch wenn das im Wesentlichen mein Traum ist. Um einfach zu schreiben und zu verreisen, muss ich jedoch auch gar kein Business daraus machen. Das kann ich tun, wann immer ich will. Einfach nur reisen und einfach nur schreiben. Die Krux an der Sache ist, dass wir oft den Anspruch haben, mit unseren Träumen auch unbedingt erfolgreich sein zu müssen. Müssen wir aber nicht. Sie machen uns genau so Freude, wenn wir sie einfach erst mal nur für uns behalten. Wenn mehr daraus wird – gut. Wenn nicht – auch gut. Wenn Dein „9-to-5-Job“ gar nicht die Hölle auf Erden ist – warum solltest Du ihn hinschmeißen? (Falls er es doch ist, ist das natürlich was anderes.) Wenn Du in einem Beziehungsgefüge egal welcher Art steckst und Dich darin wohl fühlst, warum solltest Du die Zelte abbrechen?

Mach‘ einfach, was Dich glücklich macht. Aber mach‘ es jetzt. Mach‘ es einfach. Nur für Dich, weil Dein Herz sich danach sehnt. Nicht für „die Community“ oder sonst wen, den Du glaubst beeindrucken zu müssen. Egal wie alt Du bist, egal wie Du Dein Geld verdienst, egal, was sonst wer davon halten könnte – mach‘ es einfach. Und egal, welche Einwände Dir kommen werden (und sie werden kommen): Mach‘ es trotzdem.

Geh‘ Eislaufen, veranstalte Schneckenrennen, besuch‘ einen Töpferkurs oder lern‘ endlich mal Chinesisch – was auch immer es ist, woran Du jeden Tag denken musst – mach‘ es. Einfach so. Weil es Dich jetzt glücklich macht.

 

Was ist für Dich gerade das, woran Du jeden Tag denken musst? Und: Wann legst Du damit los?

 

6 Gründe, warum Du noch heute mit deiner Persönlichkeitsentwicklung beginnen solltest

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Gehörst Du auch zu denen, die schon unzählige Bücher, Podcasts, Blogsartikel und Videos zum Thema persönlicher Entwicklung gelesen haben? Bisher hast Du aber noch keinen einzigen Tipp umgesetzt? Täglich likest Du motivierende Zitate und Sprüche in den sozialen Netzwerken, um Dich anschließend wieder im Alltagstrott […]

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Es gibt ein Wort. Wir erlernen es ziemlich früh in unserem Leben. Sogar eine gewisse „Phase“ ist danach benannt. Die Rede ist von: „Warum“. Als Kleinkinder wollen wir den Grund für alles wissen: Warum ist die Sonne hell? Warum ist Oma alt? Warum darf ich […]

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Voller stolz kann ich nun sagen: Ich habe einen ganzen Monat lang nicht ein einziges neues Kleidungsstück gekauft und mich nur auf Second Hand-Klamotten beschränkt. Und was soll ich sagen: Am Ende des Monats konnte ich einen mittleren dreistelligen Betrag in die Reisekasse einzahlen.

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„Ich kann das nicht!“ „Das müsste aber besser sein!“ „Ich bin nicht gut genug!“ „Wie soll ich mich entscheiden?“ „War meine Entscheidung richtig?“ „Wie wird es weiter gehen?“ „Was denken die Anderen über mich?“ „Werde ich scheitern?“ „Bin ich gescheitert?“ Solche oder ähnliche Gedanken sind […]