Dein Leben scheint von Außen betrachtet stimmig zu sein. Partner, Job, Freunde alles ist da. Dennoch kannst Du Dich mit deinem Leben nicht mehr identifizieren. Was Dich vor noch vor nicht allzu langer Zeit glücklich machte, löst nun ein Gefühl der Leere in Dir aus.
Da Du Deinen Job mit so viel Liebe und Hingabe ausgeführt hast, war es für Dich selbstverständlich die Geburtstagsparty Deines besten Freundes sausen zu lassen. Aber nun ist da nur die Frage? Will ich das wirklich so? Früher machten Dich die Gespräche mit deinen Freunden glücklich, aber neuerdings langweilen sie Dich. Deine Wohnung, welche Du bei Deinem Einzug liebevoll und ganz nach deinem Geschmack eingerichtet hast, fühlt sich nun wie das Zuhause eines anderen Menschen an.
Du fühlst Dich, als hättest Du die Verbindung verloren. Die Verbindung zwischen Dir und Deinem Leben.
So fühlte ich mich vor rund einem Jahr. Ich lebte mit einer Freundin in einer WG, wir verstanden uns wunderbar und ich konnte durch die WG einen Haufen Geld sparen. Eigentlich war alles gut, aber ich wollte raus. Weg von den farbenfrohen Wänden. Bei unseren Einzug strichen wir jede Wand in einem knalligen Farbton. Die Küche war pink. Das Büro grellgrün und mein Zimmer lila. Eigentlich liebte ich
die bunten Wände. Aber irgendwann wünschte ich mir dezente Wandfarben herbei, obwohl weiße oder hellgraue Wände noch zwei Jahre zuvor ein Graus für mich waren. Ich sehnte mich nach einen Rückzugsort. Hell und unscheinbar gestrichen. Minimalistischer. Ich entsorgte Klamotten, Bücher, Taschen und weiteren Krimskrams mit dem ich mich nicht mehr identifizieren konnte. Aber nicht nur räumlich wünschte ich mir eine Veränderung, auch in meinem Inneren passierte ganz viel. Plötzlich interessierte ich mich für gesunde Ernährung. Stundenlang schaute ich „What I eat in a day“ Videos. Unbedingt wollte ich wissen, welche Nährstoffe mein Körper braucht und in welchen Lebensmitteln diese enthalten sind.
Irgendwas geschah, nur konnte ich es nicht richtig benennen.
Solche Phasen nennt man Schwellenzeiten. In der Zeitschrift „Auszeit“ (Ausgabe 02/2018 S. 30-33) fand ich einen Artikel von Sabrina Gundert darüber. Eine Zeit in der das Alte nicht mehr funktioniert und das Neue noch nicht da ist.
Befindest Du Dich aktuell in einer Schwellenzeit?
– Du fühlst Unzufriedenheit und Du sehnst Dich nach einer Veränderung.
– Menschen, Tätigkeiten, Dinge und Gewohnheiten, welche Dich mal glücklich gemacht haben, bringen Dir nicht mehr die gewohnte Freude.
– Du spürst förmlich die Wandlung. Jedoch ist das Alte noch nicht abgeschlossen und das Neue noch nicht sichtbar.
– Auch ohne das endgültige Ziel definiert zu haben, wünschst Du Dir eine Wandlung herbei.
Was Du in einer Schwellenzeit tun kannst
Letztlich kannst Du die Schwellenzeit nicht maßgeblich verkürzen. Manchmal stehen wir im Leben dazwischen. Du kannst jedoch einiges machen, um die Zeit des Umbruchs schöner zu gestalten.
1. Achtsamkeit: „Das Gras wächst auch auch nicht schneller, wenn man dran zieht.“ Afrikanisches Sprichwort
Horche in dich hinein. Lausche Deinen Gefühlen und verlange nicht von Dir, dass Du sofort wissen musst, wohin die Reise Dich führen soll. Kleine Meditationseinheiten, Spaziergänge in der Natur oder das Aufschreiben Deiner Gedanken kann Dir dabei helfen, Dich mit Deinen wahren Gefühlen zu verbinden.
2. Vertraue Deinem Leben: „Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleibe ganz ruhig. Es sortiert sich nur neu …“ Unbekannt
Vielen fällt es enorm schwer die Kontrolle abzugeben. Sie leben nach der Devise „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Gehörst Du auch zu ihnen? Leider müssen wir alle einsehen, dass wir nicht über alles die Kontrolle behalten können. Manches geschieht einfach, ob wir wollen oder nicht. Wenn Du Dir aber immer wieder vor Augen führst, dass alles was in Deinem Leben passiert, dann ist das enorm beruhigend.
3. Losgehen: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ Wolf Biermann
Du wirst mit absoluter Sicherheit irgendwann an einen Punkt kommen, wo du spürst, dass es jetzt soweit ist. Dass es an der Zeit ist aufzubrechen. Dieser Schritt ist wahrlich nicht einfach, denn Losgehen und Veränderungen bringen immer Ängste mit sich. Ängste, die zunächst überwunden werden müssen. Aber gewiss wirst Du das schaffen. Weil Du es Dir Wert bist. Weil Du es verdient hast, Dich wieder mit Deinem Leben verbunden zu fühlen.
Ich bin losgegangen. Habe mir eine eigene Wohnung gesucht, änderte meine Essgewohnheiten und lebe heute meine Hobbies mehr denn je aus.
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