Mindpower im April – Gelesen, gehört, gedacht, gemacht

Mindpower im April – Gelesen, gehört, gedacht, gemacht

Wir schreiben den 6. Mai – der April-Rückblick ist somit nun quasi eine satte Woche überfällig. Das ist aber kein Wunder, denn der April hatte es richtig in sich. Umso wichtiger also, das ein oder andere festzuhalten.

Was haben wir so getrieben?

Kurz nach Ostern hieß es für mich schon: Kofferpacken! Es ging für mich nach Lissabon zusammen mit meiner Mama auf den alljährlichen Mutter-Tochter-Trip. Eingestellt hatten wir uns auf Wärme – auch bei unserem Gepäck. Bekommen haben wir jedoch Wind und Regen mit wenigen und kurzen sonnigen Momenten. So kalt erwischt mussten wir dann kurzfristig umdisponieren und diverse Aktivitäten im Freien dort hin verlegen, wo man drinnen sein konnte. Das war frustrierend, hat sich aber gelohnt. Immerhin hat es uns gezeigt, dass man immer einen Weg finden kann, das beste draus zu machen, egal, wie das Leben einem mitspielt. Und sind wir ehrlich – es gibt Schlimmeres als Regenwetter in Lissabon. Die Stadt ist voll von schönen Cafés, verspielten Gässchen, hübschen Orten und bunten Häusern. Und außerdem gibt es doch das ein oder andere sehenswerte Museum. Zum Beispiel das Azulejo-Museum, das wir besucht haben und in dem es allerhand hübsche Fliesen zu bestaunen gibt, für die Lissabon ja letztlich auch bekannt ist.

In der Bloggerszene (und wahrscheinlich nicht nur da), scheint Lissabon einen gewissen Hype zu erfahren. Ich kanns verstehen. Allein fürs Auge hat Lissabon einiges zu bieten. Man tut der Stadt aber unrecht, wenn man sie lediglich als hübschen Hintergrund für diverse Blogposts herhalten lässt. Ich weiß nicht, wie es euch so geht. Aber für mich funktioniert das wie eine Schnellladestation für Kreativität, wenn ich schöne Dinge sehe. Bei den vielen schönen Dingen in Lissabon fühlte ich mich wie beseelt, nach jeder Straßenecke gab es etwas Neues zu bestaunen und in meinem Kopf gab es ein kleines Ideenfeuerwerk nach dem anderen. Ich könnte mir gut vorstellen, meine Tage in Lissabon in diversen Cafés zu verbringen, Pasteis de Nata zu essen, Kaffee zu trinken und zu schreiben.

Das Tüpfelchen auf dem i war für mich der Ausflug nach Sintra zum „Märchenschloss“. Das Schloss im maurischen Stil sieht ein bisschen aus als könnte es auch in Disneyland stehen. Tatsächlich ist es aber noch nicht lange her, dass dort tatsächlich jemand gewohnt hat und in den üppigen, grünen, verschlungenen Gärten absichtlich verloren gegangen ist.

Julia Cameron schlägt in „Der Weg des Künstlers“ vor, wöchentlich einen „Künstlertreff“ zu veranstalten, um seine Kreativität aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Damit ist gemeint, sich ein Mal pro Woche absichtlich Zeit dafür zu nehmen, Kunst in irgendeiner Form zu konsumieren, ganz für sich. Auch wenn ich das nicht so konsequent befolge – Lissabon hat mir gezeigt, dass die Sache funktioniert. Sich mit kreativen Dingen (und Menschen) zu umgeben, macht kreativ und macht lebendig. Wenn es nicht immer Lissabon sein kann (schön wärs ja), dann eben das, was da ist. Ein Besuch im Park oder im Museum, einen guten Film sehen oder ein gutes Buch lesen, drauf los malen oder schreiben oder einfach nur in einem hübschen Café Kaffee und Kuchen schlemmen. Kleine, bunte Pausen in schönen Umgebungen mit schönen Dingen, kurbeln die Kreativität an – getestet und für gut befunden!

Aber dann war ja Ende April noch mehr los: Wir starteten nach Hamburg und besuchten die erste

Mindful Blogging Conference!

Unweit der Elbphilharmonie fanden wir uns vor einer Woche in total hübscher Wohnzimmeratmosphäre mit rund 100 (ok, ich kann nicht schätzen, vielleicht ist das auch voll falsch, aber so uuungefähr) coolen Menschen ein – und wir waren wirklich überwältigt. Es war unser erstes „Blogger-Event“ und wir waren geflasht von all dem, was wir dort erlebten. Überall gab es etwas zu entdecken und jeder Teilnehmer wurde reich beschenkt. Mit Dingen, aber auch mit reichlich Input – das mit „Mind“ und „ful(l)“ wurde sehr genau genommen. Wir haben Vorträge und Sessions von einer Menge cooler Menschen gesehen und eifrig mitgeschrieben. Hier eine kleine Hitliste:

Kaja Otto drückte für mich gleich zu Beginn schon die richtigen Knöpfe. Statt „Warum“ solle man sich doch öfter lieber fragen: „Wozu?“. Denn während „Warum“ das Hirnschmalz aktiviert (das Oberstübchen rattert dann ganz rational diverse Gründe durch, weil wir ja sehr darauf geeicht sind, Kausalitäten herzustellen), würde „Wozu?“ auf der Gefühlsebene beantwortet. Für mich persönlich macht das Sinn. Ich weiß, dass „das Warum“ zur Zeit DER RENNER in der „Branche“ ist und schon seit längerem wie verrückt durchs Dorf getrieben wird. Ich hab damit aber schon immer Probleme und hab mir schon so sehr das Hirn zermartert dabei, mir the one and only Warum für mich zu überlegen. Kaja Ottos Vortrag hat mir gezeigt: Damit bin ich offenbar nicht allein. Lieblingszitat aus dieser Session: „Visionen sind Erinnerungen an die Zukunft.

Ein weiteres Highlight, auf das ich mich schon vorher wie verrückt gefreut habe, war die Session von Curse. Ich mag von jeher die unaufgeregte und bodenständige Art, mit der Curse an Themen herangeht, die man auch total abgehoben und esoterisch aufziehen könnte. Bei ihm klingt das mega authentisch und am Ende macht das für mich persönlich immer viel mehr Sinn als irgendwelches Gerede über Energien und das Universum, das einem durch die Schädeldecke gesaugt wird etc. (Ich mag Yoga trotzdem). Bei der Session von Curse hatte ich einen Moment, in dem ich mich ertappt fühlte. Selber immer am lospowern, ob es nun ums Rappen oder ums Meditieren ging, sagte mal ein buddhistischer Priester zu Curse: „Vielleicht ist das Problem, das Rennen und nicht die Richtung.“ Autsch. Treffer. Ich musste herzlich über mich selber lachen. Ich bin vielleicht nicht immer die Powermaus in Person, aber wenn ich glaube einen „Kurs“ zu haben, presche ich auch immer gern drauf los. Mache zehn Online-Kurse gleichzeitig, lese mindestens vier Bücher parallel und renne wie eine Bekloppte, anstatt alles mal in Ruhe anzugehen. Vielleicht sollte ich mir das Zitat einrahmen und an die Wand hängen.

Dann hat auch Franziska Schulze noch einen Nerv getroffen. Sie erzählte ganz offen davon, wie unglücklich sie damals war, als sie eigentlich grad mega erfolgreich mit „Fuck Lucky Go Happy“ am Durchstarten war und wie sie nun, mit viel weniger Bekanntheit und Reichweite, aber viel glücklicher ist. Wir grübeln ja schon länger darüber nach, was so der Kern der Sache ist, die wir hier treiben (neudeutsch: Was ist unsere verfluchte „Core Story“?). Und während wir so Brotkrumen für Brotkrumen aufheben, hatten wir uns bereits überlegt: Irgendwie geht es doch immer um Verbindung. Niemand will allein sein. Und eigentlich fühlt sich nichts so gut an, als sich echt verbunden zu fühlen. Als Franziska das dann selber in ihrer Session so ähnlich raushaute, war das ein Gänsehaut-Moment. Ich habe mir einige Zitate aufgeschrieben, die man sich allesamt auf Kissen sticken könnte, weil sie so schön sind. Mein liebstes ist aber: „Traut euch, der Welt euer Herz zu schenken.“ Ok, eins noch: „Die Welt braucht eure nackte Wahrheit„. Schön, oder?

On top haben wir daneben noch kräftig abgesahnt. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie mit Bachblüten befasst und habe sie für Beruhigungsmittel aus der Ecke „Klosterfrau Melissengeist“ gehalten. Das kann ich nun allmählich ändern, denn wir haben auf der Mindful Blogging Conference einen total schönen, riesigen Koffer voller Bachblüten GEWONNEN. Ich gewinne NIE was. Muss aber Karma gewesen sein, denn zum Glück waren wir mit dem Zug da und nicht mit dem Flieger. Wäre schade gewesen, wenn wir all die Bachblüten vor dem Check-In hätten auf Ex trinken müssen.

Bevor ich bachblütig in die Vollen gehe, muss ich mich noch ein bisschen informieren. Ich will das nämlich richtig machen. Falls ihr euch ganz schnell kundig machen wollt, werdet ihr hier auch fündig. Vielleicht schreibe ich mal einen Erfahrungsbericht, was die Blüten so können. Bin gespannt.

Gelesen

Luisa hat im April noch einen tollen Blog gefunden: LeiseimLaut. Sonja schreibt dort speziell für „leise“ Menschen, die es in unserer eher lauten Gesellschaft ab und an mal schwer haben können und spricht sich dafür aus, dass auch der leise Weg voll in Ordnung und gut ist. Balsam für die Seele!

Analog lese ich gerade „Das Kind in Dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl. Um solche „Hypes“ schleiche ich eigentlich immer eher lange herum und traue ihnen nicht über den Weg. Außerdem dachte ich eigentlich, dass es in meiner Kindheit nicht viel „zu holen“ gibt, weil die ja eigentlich schön war. Was ich inzwischen weiß: Darum geht es gar nicht. Ich habe schon überraschend viel über mich erfahren, das mir so noch gar nicht so recht klar gewesen ist. Kann also leider nicht anders, als dieses ach so gehypte Buch dennoch zu empfehlen.

Gehört

Ja, der April gehörte den Podcasts bei mir. Bei Hörbüchern hab ich ja lange total arrogant die Nase gerümpft von wegen „wenn man zu faul zum Lesen ist“. Was war ich ignorant! Ich liebe Podcasts inzwischen und hab eine ansehnliche Sammlung auf iTunes. Während ich morgens langsam in die Gänge komme und auf dem Weg zur Arbeit und in der Mittagspause und auf dem Heimweg lausche ich nun immer abwechselnd meinen Lieblingspodcasts. Im April kamen jetzt ein paar Neue dazu.

  1. Ganz ohne fancy Namen, aber dafür total sympathisch-authentisch: Der MyMONK-Podcast! Auch wenn Tim die Sache noch als Experiment deklariert, bin ich inzwischen schon total dabei und hoffe und glaube nicht nur insgeheim, dass der Podcast weiter geht. Was mir hier besonders gefällt? Tims trockenen Humor. Ich hab ja schon mal gesagt, dass ich so „deepe“ Themen gerne ohne Universum-im-Kopf und Esoterikschmalz konsumiere, glaub ich.
  2. Seit der Mindful Blogging Conference höre ich ab und zu bei Jasmin und Josephine von Prana up your life rein. Die beiden waren auf der Konferenz mega sympathisch, aber daneben hab ich auch vor, mich ernährungstechnisch ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Ayurveda interessiert mich persönlich brennend. Jasmin und Josephine haben mit ihrem Podcast einfach mal losgelegt und in den ersten Folgen hört man ihnen das auch noch an. Mir persönlich hat es die Angelegenheit ziemlich erschwert, weil noch viele „Ähs“ und „eben“s vorkommen. Nichtsdestotrotz sind die beiden ja Spezialistinnen auf ihrem Gebiet und der Podcast macht definitiv Spaß.
  3. „Meditation, Coaching, Life“ von Curse. Wie oben bereits geschrieben, mag ich Curse einfach für seine coole, bodenständige Art, die buddhistische Herangehensweise und wegen dem Verzicht auf „Schnickschnack“ trotz Tiefgang. Der Podcast ist genau so.
  4. Nicht neu im Repertoire, aber nicht minder empfehlenswert: Der #megamutig-Podcast von Maggie von stahlpink! Maggie spricht in ihrem Podcast darüber wie das so ist, wenn man sich selbständig macht und scheut sich auch nicht davor über die unangenehmen Seiten zu sprechen. Ich höre ihren Podcast schon länger, aber da das noch auf die Zeit vor der Monats-Mindpower zurückgeht, hole ich die Empfehlung einfach geschwind nach.

Gedacht

Wir sind hier irgendwie bei einem Wendepunkt angelangt. Nachdem wir die ersten Monate nach der „Geburt“ von Project Mindpower einfach wie verrückt Texte rausgehauen und generell ziemlich durchgepowert haben, um ja „dran zu bleiben“, grübeln wir inzwischen über unser „Wozu“ nach. So grob ist uns das natürlich klar, trotzdem versuchen wir gerade die Sache gefühlt einfach mal mehr „auf den Punkt“ zu bringen. Im Moment fühlt sich das so an als wenn einem etwas auf der Zunge liegt, aber man kommt noch nicht drauf. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Knoten für uns schon noch platzt.

Gerne würde ich ja jetzt schon über unser Abenteuer auf der Republica 2018 in Berlin schreiben, auf der wir viele tolle Menschen wieder getroffen und zum ersten Mal getroffen haben und einfach eine mega gute Zeit hatten. Aber das war ja bereits Mai ;-).

Wie war der April für euch? Was habt ihr erlebt, gelesen, gesehen, gehört oder gedacht? Wenn ihr irgendwelche Empfehlungen habt, teilt sie gerne mit uns – wir freuen uns immer über neuen Input! Sind ja grad so gut „drin“. 🙂

 


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